Baden in einer Zinkwanne

An frühere Zeiten und den Badetag einmal die Woche kann ich mich noch genau erinnern.  Meine Eltern und ich wohnten in einem Mehrfamilienhaus, Gemeinschaftstoilette auf dem Flur. Kein Badezimmer nur ein Waschbecken in der Küche und einen Kohleofen. Dort auf dem Kohleofen in der Küche, der Herd hatte so Ringe die konnte man je nach Größe vom Topf glaub ich rausnehmen oder einsetzen, keine Ahnung ich war ja noch ein Kind, jedenfalls da wurden riesige Töpfe mit Wasser heiß gemacht und die Zinkwanne wurde vom Boden geholt und in die Küche vorm Ofen gestellt, da war es mitterweile schön warm und wenn dann endlich das Wasser warm war, dann wurden mein Bruder und ich in die Wanne gesetzt und wir haben gebadet. Immer mal wurde etwas warmes Wasser nachgegossen. Wenn wir Kinder mit unserer Wäsche fertig waren, haben unsere Eltern so gut es ging in der Brühe gebadet, natürlich nicht gemeinsam, so groß war die Wanne nicht.

Da wir in der Stadt lebten, gab es da auch eine öffentliche Badeanstalt. Bepackt mit Wechselklamotten ging es dort zum Baden. Gegen Bezahlung konnte man sich dort eine Wanne mieten und in einer richtig großen Badewanne baden. War das schön. Die Räume waren in Kabinen unterteilt, in jeder stand eine Wanne, ein Stuhl und los ging das Vergnügen.

Als ich 11 Jahre war zogen meine Eltern in eine andere Stadt, eine moderne Wohnung mit kleinem Badezimmer, mit Wanne, Toilette und fließend warm -und kaltem Wasser. War das ein Luxus, man konnte baden so oft und wie lange man wollte….

73 Gedanken zu “Baden in einer Zinkwanne

  1. …genauso war das bei uns auch, in den Küchen standen noch gemauerte Herde, die früh angeheizt werden mussten, bevor Kaffee getrunken werden konnte und gebadet, wurde nur einmal in der Woche, auch ich kam mit meiner Schwester zusammen in die Zinkbadewanne…spritzen durften wir übrigens nicht, denn der Boden der Küche bestand aus blanken Dielen und unter uns wohnte eine andere Familie…

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  2. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen … Eine Gemeinschaftstoilette auf dem Flur, kein Badezimmer und dieser Aufwand mit dem Bad in der Zinkwanne … Wahnsinn! Ich bin Jahrgang 1967 und kenne solche Geschichten nur von meinen Großeltern. Damals war man wirklich noch mit deutlich weniger Komfort glücklich und wusste die sogenannten „kleinen Dinge des Lebens“ viel mehr zu schätzen – das ist zumindest mein Eindruck.

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  3. Die Zinkwanne kenne ich zwar auch noch, aber so wirklich erinnern kann ich mich daran nicht mehr. Ich war fünf als wir in mein Elternhaus zogen, wo es dann auch ein richtiges Bad gab.

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  4. Ganz so kenne ich das nicht. Toilette und Badewanne hatten wir schon. Und das in der Wohnung. Aber so diesen Badeofen, der mit Kohle zu heizen war, den hatten wir auch. Da badeten dann alle nacheinander drin, damit jeder etwas vom warmen Wasser abbekam.
    Dabei: Heute habe ich in meiner Wohnung nur eine Dusche. Vermieter verbauen ungern Wannen. Wahrscheinlich wegen dem Platzverbrauch. Ab und zu vermisse ich die gute, alte Wanne 😉😍

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    • Zum Glück haben sich die Zeiten geändert und für viele Leute ist dieser Komfort heute selbstverständlich. Heute könnte ich zwischen Badewanne und Dusche wählen und entscheide mich für die Dusche, Wasser sparender und geht schneller.

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  5. Wir hatten in unserem Haus ein großes Badezimmer, das aus wohntechnischen Gründen zur Küche umfunktioniert wurde. Dort stand also schon eine große Badewanne drin. Diese Badewanne stand auf gebogenen Füßen und sie war recht hoch.
    Das Haus hatte vor dem Krieg eine Zentralheizung, die aber im Krieg zerstört wurde und danach hatte man nicht die Mittel diese zu reparieren. Dennoch hatten wir fließendes aber kaltes Wasser im Haus. Für den Badetag mußte das Wasser im großen Kessel, in dem auch Wäsche gekocht, oder Obst, Marmelade, Gemüse eingekocht wurde, heißgemacht werden. Die Kinder badeten zuerst und dann die Erwachsenen.
    Im Winter mußten die Wasserrohre im Haus mit Sisal, Flachs und Zeitungspapier umwickelt werden, damit diese nicht einfroren. Bei 20 bis 30 Minusgraden kam es schon manchmal vor und man befürchtete, dass die Rohre platzen könnten und das wäre ein riesiges Problem gewesen.

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    • Dann war das Haus ja schon gut gedacht erbaut worden, wenn es schon eine Badestube gab. Zu dieser Zeit bestimmt ganz modern. Nach dem Krieg mußte Abhilfe geschaffen werden und ich denke, so ist es vielen gegangen, das Wasser wurde in großen Bottichen heiß gemacht und dann in die Wanne geschüttet.
      Das waren noch harte Winter und wenn dann die Rohre einfroren, gab es große Probleme. Wie gut wir es doch heute haben!

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  6. Ich musste damals immer mit meiner kleinen Schwester in die Wanne. Manchmal habe ich mir erlaubt in die Wanne zu pinkeln. Nachdem meine Schwester meine Mutter gerufen hat, kriegte ich erst mal anständig den nassen nackten Hintern versohlt, aber wie!
    Trotzdem immer mal gemacht, blöd…..

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