Also dann werde ich mal loslegen. Tatsächlich gehöre ich zu denen die nicht sofort duzen oder geduzt werden möchten.
Doch es hängt von einigen Faktoren ab. Im Privaten bin ich eher zurückhaltend, wenn es darum geht jemandem das Du anzubieten. Ich möchten den- oder diejenige dem ich das Du anbieten schon etwas näher kennen und auch einschätzen können.
Mit meinen Geschäftspartnern war ich, selbst mit jenen mit denen ich ein sehr gutes, langjähriges Zusammenarbeiten hatte immer per Sie. Auch mit Mitarbeitern pflegte ich meist das Sie und nur selten bot ich das Du an. Zwischen Kollegen allerdings war das Du üblich.
Nun bin ich nicht generell gegen das Duzen. Finde jedoch, dass mir die Erfahrungen oftmals zeigten, mit einem Sie ist eine Kommunikation eher einfacher als mit dem allzu vertrauten Du. Aber das kommt natürlich auch jeweils sehr auf den an, mit dem man es zu tun hat.
Ich jedenfalls bin mit zunehmendem Alter wieder mehr zum Sie zurück als zum Du.
duzen oder siezen? nun, es gibt ja sprachen wie englisch wo es diese unterscheidung gar nicht gibt. auch in den skandinavischen ländern wird meistens geduzt obwohl es ein „sie“ gibt, was aber kaum noch verwendet wird. oft reden die leute sich sogar mit vornamen an – in island ist sogar das telefonbuch nach vornamen geordnet. dort gibt es nachnamen in unserem sinne gar nicht. daher wäre ein „sie“ wohl auch merkwürdig.
und ich selbst? nun, ich lebte und lebe überwiegend in zusammenhängen, wo es immer üblich ist sich zu duzen. das ist im kollegenkreis so und in meiner gewerkschaft – aber auch in den linken politischen zusammenhängen, in denen ich aktiv bin. auch im rahmen unserer patientenorganisation pro retina wird überwiegend das du benutzt – tja, und in der blogger community ist es offenbar auch üblich sich zu duzen. auch die wanderfreunde fallen mir ein. wenn man sich unterwegs trifft, wird meistens das du verwendet, selbst wenn man sich zum ersten mal begegnet. auch in den kreisen, in denen ich mit anderen musik mache, hab ich noch nie ein sie gehört.
ich kenne natürlich auch bereiche, in denen das sie üblich ist. in manchen geschäften ist das beispielweise so – beim bäcker aber wieder nicht, weil ich die leute schon lange kenne. prinzipiell seh ich das aber leidenschaftslos. wenn es plötzlich üblich werden würde, sich allgemein und überall zu siezen würde ich deswegen auch nicht krank werden…
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Wie es in anderen Ländern gehandhabt wird, ist mir relativ egal. Aber es muss jeder selbst wissen, wie er es gerne hätte.
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Für mich war und ist es auch heute noch eigentlich eher üblich mein Gegenüber zu siezen, keine Ahnung, ich habe es einfach so gelernt. In der virtuellen Welt hat es sich wohl irgendwann normalisiert, dass man sich duzt, da fällt man auch automatisch in diese Rolle. Ich sage trotzdem manchmal Sie, wenn ich weiß, dass der Mensch am anderen Ende viel älter ist, einfach aus Respekt oder auch gegenüber manchen Menschen zu denen ich ganz gezielt eine Distanz schaffen möchte, weil sie mir einfach überhaupt nicht liegen.
Im real life fällt es mir jedoch immer öfter auf, dass ich einfach geduzt werde, zum Beispiel auf der Hundewiese oder bei Ausflügen, selbst von Klienten, die mir bis dahin völlig fremd waren, das finde ich dann schon manchmal komisch…
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Im Netz ist mir das auch egal. Aber da Du auch oft bei mir im Blog vorbeischaust, ist Dir sicherlich aufgefallen, dass ich 2 User immer sieze. Nicht weil ich sie nicht mag, ich kenne sie schon seit 12 Jahren mittlerweile und eine Userin ist 82 Jahre alt und sie sieze ich schon aus Respekt.
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Geeeenau und da ich eben öfter und sehr gerne in deinem Blog unterwegs bin, weißt du auch, dass auch ich einige deiner User sieze. 😊 82 Jahre? Das allerdings wusste ich gar nicht.
Aber meine älteste Blogfreundin, gleich im doppeltem Sinne, auch schon etwas älter und ich muss zugeben mir fällt das duzen noch immer ziemlich schwer, ich schätze sie sehr.
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Beruflich halte ich es genauso wie Du. Lediglich privat bin ich schneller beim Du, weil ich sehr offen und locker im Umgang mit Menschen bin. Ich biete das Du selten an, man duzt sich einfach.
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Eigentlich bin ich auch sehr locker und kommunikativ, jedoch fange ich, wenn ich jemanden nicht kenne immer per Sie an. Das kann sich im Laufe der Zeit ja ändern.
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Für mich war das nie eine Frage ob du oder sie. Privat du und mit den Kollegen auch. Es sei denn sie oder er war noch nicht lange dabei. Heute bin ich in meinen Jahren beinahe immer beim du.
L.G.erice
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Ist ja auch in Ordnung. 😀
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Dein gesamter Post erinnert mich sehr an den Vater meiner ehemals besten Freundin. Er hielt es genau wie du mit dem Duzen und Siezen. Das habe ich nie in Frage gestellt, fand es völlig normal und habe ihn immer sehr gemocht und respektiert. Ich glaube, das beruhte auf Gegenseitigkeit. Es war aber, für mich gefühlt, auch immer eine gewisse unsichtbare Distanz zu spüren. Pferde stehlen oder Kirschen klauen hätten wir vermutlich nie gemeinsam gemacht.
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Da merkt man noch die alte Schule und das meine ich nicht abwertend. Auch ich bin mit Respekt vor den Älteren groß geworden und da gehörte das Sie einfach dazu und so handhabe ich es auch heute noch.
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Stimmt es ist die alte Schule und ich fand sie gar nicht so schlecht. Es war mehr Respekt gegenüber dem Mitmenschen vorhanden.
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Ich finde, per Sie pflegt auch eine gewisse Distanz und das finde ich auch in Ordnung. Ich muss nicht jedem oder jeder gleich um den Hals fallen. Das kann sich im Lauf der Zeit ja ändern. 😀
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Sorry, sollte keine Antwort an Berta sein , sondern ein normaler Kommentar.
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Wenn ich jemand zum erstenmal treffe, dann gibt es nichts anderes als siezen. Erst nach längerer Bekanntschaft treffe ich auf ein DU. Ganz anders ist es natürlich bei meinem Vereinsleben. 🙂
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So ähnlich mache ich es auch.
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