Du oder Sie – das ist die Frage

In vielen Situationen fällt es mir gar nicht so schwer zu entscheiden,
wann ein „Du“ und wann ein „Sie“ angebracht ist.In meinen 7 Vereinen, denen ich angehöre, unterhalte ich mich
mit meinen Vereinskameradinnen und -kameraden immer mit DU.
Da fühle ich mich wohl und die Zusammenkünfte erfolgen sehr
entspannt in geselliger Runde.

In meiner Jugendzeit waren die Burschen noch sehr gesittet.
Hat man sich einander genähert, dann wurde per SIE angebandelt
und  bald wurde „Brüderschaft“ getrunken. Das DU wurde mit
einem Küsschen besiegelt.

Wenn mir jemand Dumm kommt und mich ungewillt mit DU anspricht
dann frage ich ganz frech „haben wir schon mal Schweine miteinander gehütet?“

Der Kinnladen der unsympatischen Figur fällt dann schnell mal herunter.Im Berufsleben hatte ich mit meinen Arbeitskollegen- und Kolleginnen imm ein
vorzügliches Verhältnis und wir waren alle miteinander per DU. Der Chef war natürlich
mit allen Angestellten, samt Lehrlinge per SIE. Meine Lehrlinge sprach ich vom ersten
Tag an per SIE und mit Vornamen an. Nach der Lehrzeit tranken wir dann auf DU.

Im privaten, wie auch im beruflichen Umfeld kann man mit einer falschen Anrede
ganz schnell ins Fettnäpfchen treten. Eine gewisse Menschenkenntnis sollte man haben.

Mancher Mensch legt sogar Wert per SIE und mit seinem Titel wie z.B. Professor angesprochen zu werden.

Ich komme mit allen gewünschten Anreden zu Recht.

Ich habe einen netten Artikel gelesen:
Betriebsausflug. Man trinkt. Man lacht. Man verschlingt die Arme und trinkt Brüderschaft.
Schon taumeln Arbteilungsleiter und Pförtner singend und duzend durchs Lokal.
Am nächsten Tag in der Firma dann der große Kater.
Und die bange Frage: Muss ich den Chef und die Personalleiterin jetzt lebenslang duzen?

Die Duzbrüderschaft ist meist eine Einbahnstraße.
Denn wer vom „Du“ wieder zum „Sie“ wechselt, handelt grob unhöflich.
Er stößt den anderen von sich und zerstört die gemeinsam aufgebaute Kommunikationsbasis.

Sehr gut ist es zu wissen in welcher Situation man sich per DU oder SIE zu unterhalten hat.

Mir ist aufgefallen, daß man im höheren Alter schneller mit Gleichaltrigen – 5 Jahre hin oder her – ganz selbstverständlich sich per DU unterhält.

 

 

9 Gedanken zu “Du oder Sie – das ist die Frage

  1. Das mit dem Brüderschaft trinken kenne ich auch und das ist nicht das verkehrteste. Man hat sich mit Sie angesprochen, man ist sich sympatisch und wenn beide es wollen, dann bietet man das du an. Das sie bietet etwas Distanz und die ist im täglichen Umgang immer angebracht. Ich finde es nicht gut jeden gleich mit du anzusprechen, das ist kein Respekt dem anderen gegenüber.

    LG Biene

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  2. ja so ist es, liebe Biene. Ich finde es unmöglich wenn man z.B. eine alte Frau im Altersheim mit Du anspricht. Auch eine 90-jährige sollte man nicht wie ein kleines Kind behandeln. Sowas ist mir schon mal sehr aufgestoßen. Es ist einfach Respektlos.

    LG Traudl

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  3. Würde ich noch in Deutschland leben, hätte ich auch meine Prinzipien, was das Duzen/Siezen angeht. Nicht, dass ich es verbissen sehen würde. Aber Personen, denen ich Respekt zolle, würde ich zum Beispiel nicht einfach so duzen. Das Gefühl, dass das Duzen mit zunehmendem Alter leichter fällt, habe ich allerdings auch, liebe Traudl. 🙂

    Gefällt 1 Person

    • So ist es liebe Berta. Irgendwie soll man gewissen Personen mit Respekt begegnen.
      Es ist auffallend, daß man im Alter den Altersunterschied von z.B. 5 oder 10 Jahren gar nicht mehr
      so weit auseinander empfindet. Das Duzen mit fast gleichaltrigen Personen fällt einem eigentlich nicht mehr so schwer.

      Viele Grüße
      Traudl

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