Frage der Woche vom 20.10. – 26.10.2018

Jeder hat sie, nicht alle kennt man. Vielen geht man aus dem Weg, mit anderen hält man mal ein Schwätzchen. Man ignoriert sich, man hilft sich – nichts ist so unterschiedlich wie das Verhältnis zu Leuten aus der Nachbarschaft.

Wie ist Euer Nachbarschafts-Verhältnis?

Guten Tag und guten Weg? Oder mehr? Oder weniger?

Für die nächste Frage der Woche geht meine Bitte an lesenfrau. Liebe Biene, hast Du Zeit und Lust?

 

20 Gedanken zu “Frage der Woche vom 20.10. – 26.10.2018

  1. Unseres ist gut bis sehr gut. Wir wohnen ja hier nicht so dicht an dicht. Unsere räumlich nächsten Nachbarn wohnen ca. 50 Meter entfernt und deren Haus ist zudem ein Wochenendhaus. Sie haben ihr eigentliches Wohndomizil in Göteborg. Überhaupt sind hier etliche Häuser nur Zweithäuser…
    Unsere Lieblingsnachbarn wohnen ca 300 Meter weg. Mit ihnen sind wir sehr gern zusammen. Wir besuchen uns mitunter gegenseitig, helfen uns in verschiedensten Dingen aus oder verbringen einfach eine schöne gemeisame Zeit – bei einem Ausflug zum Beispiel. Wir waren vor Jahren auch schon zusammen im Urlaub. Wir haben ihnen eine Woche lang unsere alte Heimat gezeigt. Der Urlaub war in jeder Hinsicht fantastisch.
    Aber: Wir gehen uns nicht gegenseitig auf den Geist. „Budengeglucke“ ist gar nicht unser Ding. Es muß nicht jeder des Nachbarn Leben und Alltag bis ins kleinste Detail kennen. Das ist zumindest meine Ansicht, die wohl auch ein gutes Stück damit zu tun hat, dass ich eigentlich ein recht introvertierter Mensch bin.
    Zum Glück hatten wir noch nie einen Nachbarschaftskrieg. Das Schlimmste, was uns jemals passiert ist, das waren Nachbarn, die uns abgehört haben. So richtig mit einem Abhörgerät an der Wand. Sowas wurde Anfang der 90er Jahre zum Beispiel in Wochenzeitschriften für billiges Geld angeboten. Als wir das erfahren haben, da war uns erst mal ganz anders. Man denkt, man ist im falschen Film gelandet. Wir haben das aber nie weiter verfolgt. Es wäre zum einen schwer zu beweisen gewesen, zum anderen sollte man sich mit derart gestörten Menschen gar nicht erst anlegen.

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    • Du hattest wirklich mal Nachbarn, die dich/euch abgehört haben??? Unfassbar! Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, wenn ich dahinter gekommen wäre … Wie habt ihr das denn überhaupt herausbekommen? So etwas ist wirklich krank, widerlich und abstossend! Ich hätte sicherlich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um dort so schnell wie möglich wegzuziehen! Was für eine gruselige Erfahrung, die ihr da machen musstest …

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      • Wir haben mit diesen Nachbarn in einem 2-Familien-Haus gewohnt. Wir unten, sie oben. Sie hatten eine Tochter von damals, glaube ich, etwa 10 Jahren. Und unsere Nachbarn vom Nachbargrundstück hatten eine ein Jahr jüngere Tochter. Die beiden Mädchen waren miteinander befreundet. Die Tochter der Lauscher hat der Nachbarstochter erzählt, was ihre Eltern sich angeschafft hatten und was sie mit diesem Ding machen. Nachbarstochter hat es ganz empört ihren Eltern erzählt und diese uns. Tja, was sollten wir machen. Es war nur wenige Jahre nach der Wende. Ich denke nicht, dass es außer großem Stunk und Unfrieden in der Nachbarschaft irgend etwas gebracht hätte, wenn wir zur Polizei gerannt wären, denn, wie schon geschrieben: wir hätten es nicht beweisen können.
        Als wir uns irgendwann etwas gefaßt hatten, haben wir manchmal abends im Schlafzimmer extra laut gesagt, daß jetzt ein Hörspiel für die Nachbarn aufgeführt wird, da sie sich ja nicht mit sich selbst beschäftigen könnten. Keine Ahnung, ob sie das jemals gehört haben… 🤭😜
        Sie sind wenige Jahre später ausgezogen. Wir hatten uns absolut nichts mehr zu sagen, haben aber eben auch nie einen Nachbarschaftskrieg geführt.

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        • Ja, ich glaube auch nicht, dass es etwas gebracht hätte, einen – wie du es nennst – „Nachbarschaftskrieg“ anzuzetteln. Dennoch stösst es mir sauer auf, dass diese Menschen ohne irgendwelche Folgen mit dieser widerlichen Aktion der Bespitzelung sp davongekommen sind. Und ich hätte dort – wie ich schon schrieb – auch nicht mehr wohnen können und wollen.
          Es ist wirklich unfassbar, wie neugierig manche Menschen sind. Hatten die kein eigenes Leben?!

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          • Mein Mann hatte jahrelang am halben Haus gebaut. Als er damit angefangen hat, da war das eine Ruine. Der Nachbar hatte aufgrund seines Jobs alle Handwerker an der Hand. Er hat nur wenig selbst machen müssen. Wir haben sehr an unserem halben Haus gehangen. Wir hatten Platz und einen Garten am Rande von Dresden. Wir wollten wegen dieser gestörten, kranken Menschen nicht das Feld räumen, obwohl uns das zugegeben unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Aktion kurzzeitig durch die Köpfe ging.
            Bekanntermaßen sind wir ja dann doch irgendwann weg gezogen, aber das ist eine andere Geschichte. Und: Die Lauscher sind zuerst ausgezogen! 👍🏻

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    • Dieser Lauschangriff ist ja echt der Hammer. Aber vielleicht hatte das einen ganz anderen Hintergrund. Es könnte ja sein, dass diese Nachbarn Angst vor Stasi hatten und gelauscht hatten, ob ihr sie belauscht. 😂

      Zu meinen Nachbarn hier im 5. „stöckigen“ Haus habe ich kein intensives Verhältnis. Ab und zu mit den älteren Leutchen halte ich mal ein kleines Pläuschen. Auf meiner Etage mit meinen zwei Nachbarinnen kommt hin und wieder mal vor, dass wir gegenseitig nach Zucker, Eier, Mehl oder Korkenzieher fragen. Pakete nehmen wir im Haus alle für jeden an und die anderen auch. Die eine Nachbarin kümmert sich rührend um die Ausländerfamilie und deren Kinder. Die andere Ältere nebendran regt sich über die fürchterlich auf. Denn die Bude wird immer voller und lauter und die Schuhe sammeln sich vor der Wohnungstür. Manchmal sind die Kinder wirklich sehr laut. Und oft lassen die die Haustür unten offen stehen. Und trotzdem sind sie nett und höflich. Als der Fahrstuhl kaputt war, half mir ein Junge, eben dieser Familie, den Trolley 5 Etagen hoch zutragen.
      Leider sind von den älteren Leuten schon einige gestorben. Und dann ziehen wieder neue ein, die kenne ich nur vom Sehen beim heraus und hinein gehen.
      Aber einmal hatte ich ausgemistet. Spielzeug und Kinderbücher allerlei. Ich packte alles in die Kiste und stellte dies unten an den Briefkästen. Mit einem Zettel, zu verschenken. Ruckzuck war die Kiste weg. Und am Abend lag eine Schokolade mit einen liebevollen Dankeschön auf einem Zettel. 😃 Ich war sehr erfreut und schrieb dazu auch einen Dankeszettel. Und bis heute weiß niemand, wer wer war. 😂

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  2. Mein Gott, wie weit einige Menschen doch gehen. Abhören – schlimmer gehts nimmer!
    Nun hast Du in sofern keine direkten Nachbarn, das ist natürlich auch eine schöne Sache. Anders wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt. Da „hängt“ man sich auf der Pelle – aber auch das kann eine gute Eigenschaft sein, wenn man sich mit den Nachbarn versteht.
    Eure gemeinsamen Freizeitaktivitäten finde ich toll, im Kleinen habe ich soetwas auch schon erlebt.

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    • Die Bohrmaschine hätten wir auch immer mal benutzen sollen – immer dann, wenn wir vielleicht gerade einen „großen Lauschangriff“ vermuteten. Die Dezibel am Abhörgerät wären denen vielleicht eine Lehre gewesen. Aber was solls. Das ist alles schon lange Geschichte. Wir hatten sonst nie Nachbarschaftsprobleme. Unsere Nachbarn jetzt wohnen räumlich betrachtet zwar nicht direkt Wand an Wand mit uns, aber sie sind uns sehr lieb. Wir sind von freundlichen Menschen umgeben, mit denen wir mitunter mal ein Schwätzchen machen (vor allem mein Mann…), oder man trifft sich im Sommer mal unten am See am Badplatz, oder man hilft sich eben gegenseitig mit oder bei irgend etwas. Zwei Nachbarn, die wir sehr gern hatten, sind leider mittlerweile schon verstorben. Sehr liebenswerte Menschen, die wir vermissen.

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  3. Da stehen einem die Haare zu Berge, abhören von den Nachbarn, waren die bei der Stasi oder was war das?

    Wir haben ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn, Guten Tag und Guten Weg wenn man sich draußen trifft. Man schnackt zusammen, wenn der Paketdienst klingelt und niemanden antrifft, werden die Sendungen angenommen, man achtet auf das Haus wenn der Nachbar im Urlaub ist und nimmt die Zeitungen oder die Post rein, wenn die Nachbarn nicht da sind. Unsere direkten Nachbarn haben einen Ersatzschlüssel von uns, wenn man sich mal aussperrt, was schon wenige male passiert ist.
    Früher als die Kinder noch klein waren, habe ich den Babysitter gespielt, wenn die Eltern mal ausgehen wollten, heute muß ich das nicht mehr tun, sie werden so schnell groß.
    Habe ich mal kein Backpulver im Haus oder einen Becher Sahne vergessen, kann ich mir was borgen, ich bringe es aber auch immer wieder zurück und umgedreht auch.
    Doch sich gegenseitig in den Kochtopf gucken, das muß ich nicht haben, ein gutes Verhältnis haben wir, aber kein enges Verhältnis so das man sich gegenseitig auf den Geist geht. Alles sehr locker halt.
    Heute habe ich Apfelstuten gebacken und da werde ich den Nachbarn nachher welche bringen, denn sie haben uns ein paar Holzpaletten zersägt und das kommt zusätzlich zum Dankeschön!

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    • Stasi? Das ist absolut nicht unmöglich. Wir wissen es aber nicht, denn wir haben nie unsere eventuell vorhandenen Stasiakten angefordert. Der Nachbar hat schon zu Ostzeiten Westautos repariert. Wer weiß, warum er diesen Job hatte. Er war natürlich der King im Ring bei allen Handwerkern in der weiteren Umgebung, denn nur die konnten sich solche Autos leisten. Oder mal ein Künstler. Sehr gut möglich, dass genau dieses Klientel von einem IM überwacht wurde…

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  4. Ich stimme Dir zu. Man muss zu seinen Nachbarn kein allzu intimes Verhältnis bilden. Sich gegenseitig aushelfen und ein Schwätzchen halten ist schon soviel mehr, als es in den großen Wohnburgen vieler Großstädte jemals geben wird.
    Schrecklich der Gedanke mit gar keinem Nachbarn mal ins Gespräch zu kommen, bzw. gleichgültig aneinander vorbei zu laufen – und zu leben.

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  5. Ich bin in der glücklichen Lage, daß ich mit allen Nachbarn sehr gut auskomme. Mein gegenüberliegender Nachbar passt sehr gut auf wenn sich fremde Autos auf unserer Strasse aufhalten. Ich kann mich auch auf nette Straßenfeste erinnern. Wir harmonieren recht gut miteinander. Ganz toll finde ich die Hilfsbereitschaft wenn irgend ein Lebensmittel ausgegangen ist oder wenn irgend ein Werkzeug gebraucht wird. Über solche Nachbarschaftshilfen kann man sich freuen. Gerne ergibt sich auch ein nettes Gespräch über den Zaun. Allerdings pflege ich mit meinen Nachbarn keine Kaffeekränzchen. Ich finde es immer gut, wenn man trotz aller Freundschaft einen gewissen Abstand zur Nachbarschaft pflegt.

    Solche Abhöraktionen wie es Berta hatte könnten mich wütend machen und da würde ich Anzeige erstatten.

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  6. Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere von Euch sich noch an unsere beiden Nachbarinnen, die einem das Leben zur Hölle machten? Die sind, Gott sei Dank, ausgezogen. Dort zog danach ein nettes junges Ehepaar ein, die seit Ende August eine nette Familie sind.
    Damit ist unser Haus nachbarschaftlich gesehen perfekt. Man hilft sich gegenseitig. Mit meiner direkten Nachbarin trinke ich schon mal einen Kaffee, manchmal lädt mich auch mein Nachbarsenkel ganz spontan ein, indem er sagt.“ musst mal reinkommen, ich zeig dir was“ – er möchte mir dann gesammelte Naturschätze wie Kastanien und Eicheln oder auch mal ein gebasteltes Teil aus dem Kindergarten zeigen. Meine Nachbarin ist dann froh dass ich ihn ablenke während sie ihre Einkäufe verstauen kann. Dafür bekomme ich dann auch kleine Basteleien von ihm oder mal ein selbstgemaltes Bild.

    Was Bertas Nachbarn da geritten hat weiß ich auch nicht. Wirklich eine Dreistigkeit hoch drei!

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  7. Ein „Verhältnis“ habe ich mit unseren Nachbarn nicht. 😉 … und Gespräche finden nur mit einigen statt, die man eben so auf der Straße trifft oder bei denen man wegen irgendetwas klingelt oder aber über den „Hinterhof“ übern Balkon oder durchs Fenster, da kamen sogar schon sehr nette und lange Gespräche zustande.
    Im Sommer sieht man sich einmal öfter, im Winter eher sehr wenig, weil es keine Vorgärten hier in der Straße gibt und die Nachbarn, wie man selbst, das Haus verlässt oder eben wieder drin verschwindet ohne sich lange davor aufzuhalten.
    Ich wohne hier ja nun inzwischen über 16 Jahre und kenne trotzdem den ein oder anderen etwas näher – aber keinen ganz nah (muss ich auch nicht), Aber wenn ich Hilfe benötigen würde, bin ich mir sicher, dass ich mich an einige Nachbarn wenden könnte und ohne umschweife Hilfe bekäme. Was ja schon ewig klappt, ist die Geschichte mit den Päckchen, die hier unsere nächsten Nachbarn immer annehmen, wenn sie da sind und wir nicht und umgekehrt. Und ich habe auch schon mal zwei entferntere Nachbarmädchen mit Eiern ausgeholfen. 😀

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  8. So eine lose Beziehung zu den Nachbarn gibt es ja vielerorts und ist ja auch nicht so verkehrt.
    Je näher man zusammen rückt desto eher wird man vereinnahmt. Distanz ist ein guter Puffer, schließlich ist „my home my castle“.

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  9. Ich habe schon SEHR viel mit Nachbarn erlebt, da wir früher oft umgezogen sind. 11 Mal in 20 Jahren. Ich habe neben einem Dealer gewohnt, einen super-renitenten alten Querulanten den das halbe Ruhrgebiet kennt unter mir gehabt (Wir haben da 8 Jahre gewohnt und das hat vor und nach uns keiner geschafft. Die Wohnung steht seit Jahren leer.) und auch so einen Techno-Vogel hatte ich mal in der Wohnung unter mir. Wenn ich Frühschicht hatte hab ich ihm um 22 Uhr die Sicherungen rausgedreht und erst morgens zurück gegeben. Ging nicht anders.
    Und noch viele andere bizarre Personen fallen mir da ein aber das würde den Rahmen sprengen. Heute sind wir sowas von zufrieden mit der Nachbarschaft, wir wollen hier nie wieder weg. Fast alle Mieter dieses Hauses gehen manchmal essen und (viel) trinken zusammen. Denn: Es kann sich niemand beschweren wenn wirklich alle besoffen nach Hause kommen. Aber nicht nur im Haus, in der ganzen Siedlung haben wir viele Freunde. Nur mal eben mit dem Hund vor die Tür dauert manchmal 2 Stunden. Wir haben von 5 Nachbarn die Wohnungsschlüssel, falls sie ihre mal vergessen oder verlieren. Da bei uns fast immer jemand zuhause ist, nehmen wir für alle die Pakete an. Dafür kriegen wir dann immer was zu Weihnachten.
    Wir übernehmen gegenseitig Hunde wenn jemand nicht Gassi kann, wir gießen die Blumen wenn jemand im Urlaub ist. Und wir passen alle sehr auf, wenn wir komische Leute sehen die hier keiner kennt und die sich komisch verhalten, z.B. in Fenster gucken. Das läuft alles sehr gut hier.

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