Osterprügel
Wer von Euch kennt einen Osterprügel?
Im Zusammenhang mit dem Osterfest ist auch heute noch in manchen Dörfern der alte Brauch der Osterprügel (auch Weihprügel genannt) bekannt.
In der heiligen Osternacht bringen die Gläubigen so dann ihre Osterprügel mit zur Kirche und legen sie vor Beginn der Auferstehungsfeier auf dem Kirchplatz in das Osterfeuer. Je näher der Beginn der Heiligen Messe rückt, desto mehr Osterprügel stecken im Osterfeuer und brennen vor sich hin. Es ist an dieser Stelle jedoch zu erwähnen, dass man den Osterprügel nur so weit ins Feuer stecken sollte, dass er anbrennt und nicht völlig abbrennt. Am Ende ist der Prügel dann um die Hälfte geschrumpft und das Ende mit der Jahreszahl ist noch übrig, so wünscht man es sich zumindest.
Die Familien nehmen nun nach dem Gottesdienst ihre Prügel mit nach Hause und hängen sie im Dachboden ihrer Häuser oder in Ställen auf. Dort bleiben sie dann ein Jahr lang, bis es im nächsten Jahr wieder einen neuen gibt. Mancher jedoch, der den Brauch schon lange ausübt, kann hübsch neben einander aufgehängt schon eine ganze Sammlung an Osterprügeln vorweisen.
Über die genaue Herkunft des Brauches kann keine Aussage gemacht werden.
Mit den Osterprügeln hängt der Brauch des Osterfeuers eng zusammen.
Menschen erhofften und erhoffen sich, indem sie einen Teil vom heiligen Osterfeuer mit nach Hause nehmen, Schutz und Segen Gottes. Aus diesem Grund bringen die Gläubigen beispielsweise Holzscheite zum Feuer mit, legen sie ins Feuer und nehmen sie anschließend wieder mit nach Hause. Zur Verwendung gegen Gewitter hängt man die Osterprügel (Weihprügel) unter den First des Hauses oder des Stalls, „so dass sich der Segen des kirchlichen Osterfeuers dem Hause und den Bewohnern mitteilt“
(Schmidt, 1936).
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