Mein erster Schritt am Morgen geht zum Briefkasten und hole meine Tageszeitung ins Haus. Bereits um 3.30 Uhr ist der Zeitungsträger unterwegs – ich muß ihn immer bewundern was für ein „Nachtmensch“ er ist und das ganze Jahr über fleißig im unermüdlichen Einsatz ist.
Doch bei mir riecht es gegen 8 Uhr nach Kaffee und die Tageszeitung liegt auf meinem großen Tisch. Mein Mann liest ab der ersten Seite vorwärts die Zeitung und ich beginne mit dem Lesen von rückwärts, da beginnen die Nachrichten mit den Todesanzeigen was für mich in meiner Kleinstadt interessant ist weil ich sehr viele Mitbürger meines Städtchens kenne. Natürlich interessiere ich mich auch für die neuesten Stadtnachrichten, angefangen von den Stadtratssitzungen bis zu den Vereinsnachrichten.
Ich bin deshalb immer über die Neuigkeiten meiner Stadt informiert.
Was ich natürlich sehr stöhrend finde, das sind die vielen Seiten der angebriesenen Flohmarktartikel und die Reklamen – was die Welt nicht braucht. Na ja, dann kommen die Allerweltsmitteilungen, welche ich allerdings bereits am PC gelesen habe und deshalb überfliege ich meißtens nur noch die Schlagzeilen.
Es gibt allerdings auch viele Menschen, die interessieren sich nicht für die Nachrichten in den Zeitungen und im Fernsehen. In Zeitungen werden leider viele Vermutungen aufgestellt, die häufig nicht stimmen.
Eine Zeitung wird von den Druckereien produziert um Geld zu verdienen. Wenn sie natürlich keinen Stoff zum schreiben haben so wird über jeden F…. eines Stars geschrieben. Oft denke ich mir, in der Zeitung steht viel Mist und dafür ist die Zeitung viel zu teuer. Aber ich konnte mich noch nicht von meiner Tageszeitung trennen.
Ich bin trotz der oft unmöglichen Artikel der Meinung, daß man Zeitungen lesen sollte und Nachrichten schauen um zu wissen was in der Welt passiert. Wie die Lage in anderen Ländern ist und wie es dort zu geht.
Oft sagt man „bloggen“ bildet – aber auch durch das Lesen einer Zeitung kann man sich weiterbilden.
Außerdem liefern die Nachrichten für überall Gesprächsstoff. Man tauscht unter Freunden seine Meinungen aus und kann sogar in Schule, Verein oder Beruf interessante Diskussionen führen. Es kann doch sehr peinlich werden, wenn etwas gravierendes passiert ist und man über nichts informiert ist und letztlich auch nicht
an Gesprächen zu aktuellen Themen teilnehmen kann.
Sehr gerne besuche ich unsere Druckerei vor Ort und bewundere die alten Druckereimaschinen welche sicherlich viele Geschichten der vergangenen Jahre erzählen könnten.
Ich bin auf alle Fälle eine Freundin meiner Tageszeitung.
Als Jünger Gutenbergs habe ich auch heute noch eine besondere Beziehung zur Tageszeitung. In meinem Berufsleben war ich zwar nie in einem Zeitungsverlag beschäftigt, doch hatte ich früher einige Tageszeitungen abonniert.
Das Studium der gedruckten Tageszeitungen gehörte für mich einfach zu meinem Tagesablauf. Das hat sich, seit ich Rentner bin zwar etwas gewandelt, aber eine gedruckte Tageszeitung muss ich auch heute noch täglich in meinen Händen halten. Bei anderen früher abonnierten lese ich heute eher online. Das hat allein einen praktischen Hintergrund. Ich möchte nicht so viel Papier im Hause haben.
Leider, und das wird @Berta so glaube ich ebenso wenig gefallen wie mir, hat die Qualität der Zeitungen sehr nachgelassen. Korrektur scheint man heute überhaupt nicht mehr zu lesen. So strotzen Zeitungen heute nur so von Fehlern. Früher wäre das nicht möglich gewesen. Doch der Kostendruck und die gnadenlose Konkurrenz gehen hier zulasten der Qualität.
Über die inhaltliche Qualität seiner Tageszeitung muss sich jeder Leser, jede Leserin seine eigene Meinung bilden. Hier gibt es ja vielfältige Möglichkeiten die Zeitung zu finden, die der eigenen Auffassung am nächsten kommt.
Ich persönlich hoffe natürlich, dass die gute alte gedruckte Tageszeitung noch lange Bestand haben mag und nicht durch die elektronischen Medien vollends verdrängt wird.
… hatte ich gaaanz früher mal im Abo, das ist so lange her, da war hier noch alles Urwald.
Grundsätzlich trau ich keiner Nachricht, egal ob auf Papier geschrieben, oder gesprochen in TV, oder Radio, noch im Netz. Warum? Weil ich nicht mehr an die Objektiviät einer Nachricht glaube. Ein simpler Sachverhalt kann in jede Richtung gedreht und gewendet werden, Mutmaßungen werden zu Fakten, der simpelste Pups wird reißerisch aufgearbeitet und unters Volk gebracht.
Nicht mit mir. Ich verweigere mich seit Jahren jeglicher Form von Nachrichten und bin sehr glücklich damit. Tageszeitungen gehen mir, gelinde gesagt, am Arsch vorbei (ne, ich nutze sie nicht als Klopapier), ich brauche sie nicht. Was ich wissen will, werde ich wissen, ganz ohne Printmedien.
So, ich leg mich wieder hin, bin krank und arm und schwach. Gehabt Euch wohl und bis die Tage mal.
… führt mich zurück in die Jahre 1980 bis 1985. In diesen Jahren hatte ich ganz intensiv und ganz nah mit Tageszeitungen zu tun. Gelesen habe ich sie berufsbedingt, weniger aus Interesse.
Ich muss noch ein bißchen weiter zurück gehen, um zu erklären, wie ich zum Beruf des Schriftsetzers (Facharbeiter für Satztechnik) gekommen bin: Ich hatte als Kind eine schiefe Wirbelsäule, weshalb ich zum orthopädischen Turnen und Schwimmen (konnte ich damals gar nicht…) gehen mußte. Aufgrund von Röngenaufnahmen meiner Wirbelsäule und Hüfte und der Diagnose des Orthopäden im Rahmen der vorberuflichen Untersuchungen wurde später meine Berufswahl deutlich eingeschränkt, denn es hieß: Keine Lehrausbildung in einem stehend ausgeübten Beruf. Basta.
Das war glücklicherweise nicht so wahnsinnig schlimm für mich, denn ich hatte zu der Zeit sowieso noch keinen genauen Plan, was ich einmal werden wollte. Als ich irgendwann das dicke Heft mit allen Lehrberufen in der Hand hatte und durchlas, gab es, ehrlich gesagt, nicht sehr viel, was mich interessierte und/oder in Frage kam. Da ich in meiner Familie Buchbinderinnen als Vorfahren hatte und meine ein Jahr ältere Cousine „Schriftsetzer“ lernte, bewarb ich mich ebenfalls für eine Lehrstelle in diesem Beruf. Ich wurde angenommen – allerdings mit der Einschränkung „Maschinensatz“, da „Handsatz“ ausschließlich im Stehen ausgeübt wurde. Dass ich diesen Beruf einmal lieben würde, stand damals noch in den Sternen.
Den praktischen Teil meines ersten Lehrjahres absolvierte ich dann, wie alle meine Mitlehrlinge, ausschließlich im Stehen. Die Lehrausbildung für den Beruf des Schriftsetzers führte am kompletten Erlernen des Handsatzes nicht vorbei. Es war auch eine spannende Erfahrung – trotz der Schmerzen, die ich in Füßen, Beinen und Rücken hatte. Aber die hatten sowieso mehr oder weniger alle…
1980 begann ich dann mein zweites Lehrjahr, das dem Maschinensatz gewidmet war. Zu diesem Zeitpunkt landete ich in der Verlagsdruckerei der damals in unserer Region gängigen Tageszeitungen. Und damit begann eine für mich im wahrsten Sinne des Wortes „wahnsinnig-schöne Zeit“.
Mir hat der Maschinensatz immer viel Spaß gemacht. Ich war technisch begabt, schnell, genau und interessiert. Beste Voraussetzungen, um eine Berufsausbildung sehr erfolgreich abzuschließen. Schon im zweiten Lehrjahr arbeiteten wir in zwei Schichten, da die „aktuellen“ Tageszeitungen ja früh in den Briefkästen landeten, wurden sie logischerweise spätabends fertig gesetzt und nachts gedruckt.
Als ich meine Lehre abgeschlossen hatte, begann ich im Drei-Schicht-Rhythmus zu arbeiten. Früh – Spät – Nacht – Früh – Spät – Nacht, wobei die Spätschicht immer schon sonntags 13 Uhr begann, denn montags wollten/sollten die Leute ja eine druckfrische Zeitung im Kasten haben.
In unserer Satzabteilung waren wir an die 50 Leute. Die meisten arbeiteten im Drei-Schicht-Rhythmus, manche in zwei Schichten und einige wenige (junge Mütter) nur in der Tagschicht. Wir waren ein kunterbunt gemischter Haufen. Jung und Alt, intellektuelle Typen und „Normalos“, Männlein und Weiblein. Und bis auf wenige Ausnahmen haben wir uns alle sehr gut verstanden und hatten neben der (zum Teil bekloppten) Arbeit auch viel Spaß miteinander. Stress in Reinform – damals noch eher unüblich – hatten wir meist in der Spätschicht. Dann waren die aktuellen Seiten in der Produktion. Die zu setzenden Texte kamen aus den verschiedensten Gründen oft sehr knapp von der Redaktion in die Satzabteilung, die Maschinen waren gern unzuverlässig und im Streik, die Texte wurden nach dem Korrekturlesen noch geändert oder ergänzt. Man wartete noch auf eine Eilmeldung…
Manchmal war die Hölle los, denn die Hauptseiten hatten mitunter bis zu zwei Stunden Verspätung, ehe sie fertig gesetzt, korrektur- und revisiongelesen waren. Man konnte aber nicht eher heim gehen, bis alles fertig war. Eine Zeitung ist Frischware. Und sie muß pünktlich an den Leser geliefert werden. So ist es noch heute und so war es schon zu meinen Zeitungszeiten.
Dass das Meiste, was wir gesetzt und gedruckt haben, am Ende (fast) kein Schwein interessiert hat, und die Zeitungen fast lieber zum Blumen, Schuhe oder toten Fisch einwickeln genommen wurden, war ein offenes Geheimnis und wurde schlichtweg ignoriert.
Nichtsdestotrotz – mein Beruf hat mir sehr viel Spaß gemacht. Wir wurden nach Leistung bezahlt. Ich verdiente für damalige Verhältnisse gutes Geld. Besonders, wenn ich Anzeigen setzte. Anzeigensatz ging irgendwie schneller und Todesanzeigen waren am lukrativsten, auch wenn das jetzt hier makaber klingen mag. Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Kollegen. Wir gingen nach der Spätschicht donnerstags immer noch geschlossen einen trinken. Wir hatten tolle Betriebsfeiern. Wir haben gemeinsam Blödsinn gemacht. Ich hatte neue Freunde gefunden, mit denen ich auch meine Freizeit verbrachte. Es war ´ne geile Zeit. Sie endete für mich, als ich (gewollt) schwanger wurde und unseren Sohn unter dem Herzen trug. Fortan durfte ich nicht mehr an der Setzmaschine arbeiten. Ich verdiente mein Geld als Korrekturleserin, bis ich in den Schwangerschaftsurlaub ging.
Als unser Sohn dann geboren war, stellte sich die Frage nicht mehr, ob ich in meinen Beruf zurück gehen würde. Zum einen kam die Schichtarbeit nicht mehr in Frage. Zum anderen hatte mein Mann bereits eine eigene Firma, in der ich später als so genannte „mithelfende Ehefrau“ gearbeitet habe. Die Lotterie des Lebens hatte also etwas anderes für mich vorgesehen…
Noch Jahre hatte ich ein wehmütiges Gefühl, wenn wir an meinem ehemaligen Betrieb vorbei fuhren. Ich vermißte meine Kollegen, das Arbeitsklima und den Maschinensatz. Aber schon vor meinem Ausscheiden aus dem Betrieb wurde mit dem Fotosatz begonnen, der die gesamte herkömmliche Produktion von Druckerzeugnissen sowieso nach und nach ersetzen sollte…
Seit etlichen Jahren wünsche ich mir, irgendwann noch einmal an einer Setzmaschine sitzen und einen Text setzen zu können. So, wie es früher war, als die Zeitung noch von Profis gesetzt wurde… 📰😎
Beim Recherchieren bin ich auf diesen Film gestoßen, den ich mir im Juni von unseren Lieben als DVD aus den USA mitbringen lassen werde. Damit kann ich unserem Sohn dann mal zeigen, was Mutti beruflich gemacht hat, als er noch als Quark im Schaufenster lag. 🤣
2 Stimmen entfielen auf Würzmischungen und Onlineshopping, eine Stimme auf Energiesparen und die Rabattcoupons gingen leer aus!
Nun bin ich gespannt, was Ihr zu den Tageszeitungen zu schreiben habt.
Ich persönlich habe keine abonniert, letztendlich würde ich nämlich nur die Seite lesen, die unseren Ort betrifft.
Vieles oder sogar das meiste andere, was irgendwie wichtig ist, habe ich doch schon am Vortag mitbekommen, ich lese schon berufsbedingt mehrfach am Tag online mal quer.
Ab und zu lasse ich mir die Zeitung mal 2 Wochen als Probeabo bringen um festzustellen, ob es mittlerweiel Sinn für mich machen würde, aber ich komme immer wieder zum gleichen Ergebnis und abonniere sie doch nicht.