Der Badetag in meiner Kindheit…

…war solange ich zurückdenken kann, an einem Samstag. Nie montags, nie mittwochs und auch nie freitags, IMMER samstags.

Vor dem Abendessen meist, egal ob man gerade draußen am Spielen war oder drinnen beschäftigt, wurden meine jüngere Schwester und ich gerufen und mussten auch direkt erscheinen.

Zu zweit ging es nur ab und zu in die Wanne. In der Regel aber eher einzeln, wenn ich mich recht erinnere.

In meinem Elternhaus, in dem heute noch zwei meiner Brüder wohnen, gibt es dieses Badezimmer noch im oberen Stockwerk und hat sich auch nicht groß verändert.

Ich erinnere mich noch an unseren Einzug dort und gut an den Moment, als mein Vater uns das Badezimmer „vorführte“. So ein luxeriöses Badezimmer hatten wir in der vorherigen Wohnung nicht annähernd.

Ich kannte bis zu dem Tag keine Badewanne mit Duschschlauch. Vorher hatten wir in einer Mietwohnung auf einem großen Bauernhof gewohnt. Ich erinnere mich nicht an das Baden dort, weiß aber, dass es in einer Zinkwanne stattgefunden hat, in der mühsam Wasser aufgefüllt werden musste. Ich habe keine Ahnung, wie meine Mutter das dann hinterher „entsorgt“ hat. Leider kann ich sie danach auch nicht mehr fragen; meine älteren Geschwister , die werden das sicher noch wissen. Sie waren ja schon ein ganzes Stück älter als ich.

Wie auch immer, mein Vater meinte einen Scherz machen zu müssen, nahm den Duschkopf in die Hand, zeigte ihn mir und erklärte mir, es wäre ein Telefon und hielt ihn mir ans Ohr. Er drehte tatsächlich ein wenig den Wasserhahn auf, aber natürlich so, dass ich nur ein paar Tropfen abbekam, und freute sich über meine Reaktion. 😉 Ja, so war mein Papa, oft zu einem kleinen Schabernack aufgelegt.

Badetag

Einer meiner Söhne und ihr Cousin, haben es wie meine jüngere Schwester und ich spaßig gefunden, in der Badewanne von Oma und Opa, mit dem Schaum in der Wanne zu spielen.

Heute kaum vorzustellen, nur einmal die Woche baden oder duschen. 😀

Meine Mutter musste sich dann irgendwann, als ich ein paar Jahre älter war, daran gewöhnen, dass sich das änderte und auch die Haare 3x die Woche gewaschen wurden. Das konnte sie irgendwie nicht verstehen. 😉 Oft musste ich mir auch anhören, dass man die doch nicht morgens oder mitten am Tag waschen sollte, wenn man dann raus ginge, würde man ganz sicher eine Erkältung bekommen. Ich hörte irgendwann einfach nicht mehr hin, wenn sie damit wieder anfing. 😉

Der Badetag wie es früher war

 
oft bin ich vom Spielen im Freien mit viel Staub zur Mutter heim gekommen,
die dann ihre Hände über’m Kopf zusammenschlug.


Dann war aber nicht nur einmal in der Woche ein Badetag.
Ich wurde sofort in eine Sitzbadewanne, die in der Küche stand, gesetzt.
Bei der verzinkten Sitzbadewanne brauchte man nicht viel Wasser und
somit durfte ich auch mehrmals in der Woche baden. Das Badewasser
wurde in einem Einmachkessel auf dem Herd erwärmt.

Anders war es beim wöchentlichen Badetag am Samstag.

In der Waschküche stand ein großer Waschkessel in dem man das Badewasser
erhizte und unsere Badewanne war zur damaligen Zeit schon etwas größer,
denn sie diente auch zum Wäsche einweichen und Wäsche auslichen.
Eine große Holzwaschmaschiene stand ebenfalls in der Waschküche/Baderaum.
Da meine Brüder viel älter waren als ich so hatte ich das Vergnügen, daß
ich mit meiner Mutter in die Wanne durfte. Mein Papa hatte dann wieder
ein frisches Badewasser und meine beiden Brüder steckte man auch zusammen
in die Wanne. Da ich in einer Großfamilie aufgewachsen bin waren dann auch
Onkel und Tanten beim Badetag integriert.

Oft haben mir Bekannte von ihren Badetage in den 40er/50er Jahre erzählt….

 

Das „Nesthockerl“ hatte den Vorteil, daß es als erstes in die verzinkte Badewanne
oder in einen Holzzuber mit schönem, frischen Badewasser durfte.
Die Geschwister mußten dann in die Badewasserbrühe hinein und es wurde
noch ein bisschen heißes Wasser dazugegeben.

Die Eltern und Großeltern bekamen dann wieder frisches Badewasser.
Sogar Tanten und Onkel haben sich im Haus versammelt und durften sich
auf den Badetag freuen.

Alle sind zum Baden am Samstag angestanden. Sie saßen in der Küche und wenn
der Nächste fertig war, hat er nur im Hausgang geschrieben „der Nächste kann kommen“
und ist dann in den Stall zum anziehen gegangen.

Der Letzte hat das Badewasser stehen lassen, denn es wurde dann am Montag zum
Wäschewaschen hergenommen.

In vielen Landwirtschaftshäuser wurde sogar im Stall gebadet. Im Kuhstall war es
schön warm und beim britscheln durfte auch Wasser auf den Stallboden laufen.

 

 

Baden in einer Zinkwanne

An frühere Zeiten und den Badetag einmal die Woche kann ich mich noch genau erinnern.  Meine Eltern und ich wohnten in einem Mehrfamilienhaus, Gemeinschaftstoilette auf dem Flur. Kein Badezimmer nur ein Waschbecken in der Küche und einen Kohleofen. Dort auf dem Kohleofen in der Küche, der Herd hatte so Ringe die konnte man je nach Größe vom Topf glaub ich rausnehmen oder einsetzen, keine Ahnung ich war ja noch ein Kind, jedenfalls da wurden riesige Töpfe mit Wasser heiß gemacht und die Zinkwanne wurde vom Boden geholt und in die Küche vorm Ofen gestellt, da war es mitterweile schön warm und wenn dann endlich das Wasser warm war, dann wurden mein Bruder und ich in die Wanne gesetzt und wir haben gebadet. Immer mal wurde etwas warmes Wasser nachgegossen. Wenn wir Kinder mit unserer Wäsche fertig waren, haben unsere Eltern so gut es ging in der Brühe gebadet, natürlich nicht gemeinsam, so groß war die Wanne nicht.

Da wir in der Stadt lebten, gab es da auch eine öffentliche Badeanstalt. Bepackt mit Wechselklamotten ging es dort zum Baden. Gegen Bezahlung konnte man sich dort eine Wanne mieten und in einer richtig großen Badewanne baden. War das schön. Die Räume waren in Kabinen unterteilt, in jeder stand eine Wanne, ein Stuhl und los ging das Vergnügen.

Als ich 11 Jahre war zogen meine Eltern in eine andere Stadt, eine moderne Wohnung mit kleinem Badezimmer, mit Wanne, Toilette und fließend warm -und kaltem Wasser. War das ein Luxus, man konnte baden so oft und wie lange man wollte….

Wie es früher war… der Badetag

Das Thema der Woche ist :

Wie es früher war…..  der Badetag

Nun steht die Entscheidung fest, die große Mehrheit hat sich für

dieses interessante Thema entschieden.

Ab heute könnt Ihr Eure Gedanken hier dazu aufschreiben. Ich freue mich auf rege Beteiligung und viele schöne Geschichten.

Es hat mir Spaß gemacht und Danke für Euer Interesse.

 

 

Wünsche Euch ein schönes Wochenende und viele Eingebungen für das schöne Thema BADETAG