Ha – Wochenthema Brötchen – da hab ich zwar vielleicht nichts Neues dazu zu sagen – aber nachdem ja nicht jeder, der hier liest auch mein Blog liest wiederhole ich da mal einen Beitrag aus meinem Blog.
Ich liebe Brötchen – und ich backe gern – was liegt also näher, das miteinander zu verbinden – zumal ich für eine Party viele Brötchen brauchte – an einem Sonntag. Klar hätte ich zum Bäcker gehen können. Aber ich wollte es probieren.
Hier also der Beitrag von damals:
Ich wollte schon längst mal Brötchen backen – weil ich finde, daß Brötchen beim Bäcker zum einen inzwischen ziemlich teuer sind (was beim Single-Haushalt allerdings nicht sooooo sehr ins Gewicht fällt – es stürzt mich nicht ins Unglück, wenn ich 40 Cent für ein Brötchen bezahle). Der Hauptgrund ist aber – ich finde, Bäckerbrötchen schmecken inzwischen nicht mehr so gut. Sie sind langweilig.
Ich habe mich auf die Suche nach einem passenden Rezept gemacht.
Fündig wurde ich hier: Bäcker Süpke verspricht, daß mit seinem Rezept Brötchen wie früher schmecken (nicht nur wie in der DDR – da fehlt mir der Vergleich). Und viele haben das Rezept nachgebacken und man stößt immer wieder auf sein Grundrezept.
Nachdem ich am Wochenende eine größere Menge Brötchen brauchte, habe ich erstmal einen Testballon gestartet (bevor man ein Rezept für Besuch macht, probiert man es schließlich erstmal aus!) Manche Anleitungen im Internet fand ich etwas kompliziert – also hab ich mir das ein wenig selbst zurecht gebastelt. Der Teig soll hier KALT GEFÜHRT werden. Ich habe gegoogelt – damit ist gemeint – der Teig geht im Kühlschrank.
Großer Vorteil: Man kann den Teig viel früher machen, er geht sehr langsam und wird deshalb aromatischer und hat schönere Poren. Man entzerrt ggf. die Vorbereitungen. Man läuft keine Gefahr, daß die Hefe ihre Kraft schnell verliert. Ob der Teig 10 oder 15 Stunden im Kühlschrank ist, macht wenig Unterschied.
Spezialmehl hatte ich nicht da – deswegen habe ich mit ganz banalem Mehl Type 405 gearbeitet.
Zutaten:
1 kg Mehl
650 ml Wasser
1 Päckchen Trockenhefe
20 gr Salz
5 gr Zucker
Ab in die Küchenmaschine und kneten lassen. Relativ lange kneten lassen. Nun etwa eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur stehen lassen, dann in eine große Schüssel packen, Klarsichtfolie über den Teig decken und ab in den Kühlschrank. Er sollte da mindestens 10 Stunden friedlich vor sich hingehen. Also z.B. perfekt vorzubereiten für das Sonntagsfrühstück!
Nach der Gehzeit den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, den Klumpen auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben.Statt ihn einfach nochmal durchzukneten ist es wohl besser, den Teig zu dehnen – also ihn z.B. ein oder zweimal etwas auszurollen, dann zu falten und wieder zu rollen. Oder ihn auseinanderzuziehen, nach unten einzuschlange.
Jetzt in gleichmäßige Stücke teilen. Ich habe hier tatsächlich abgewogen – es werden 20 Teile a 80 gr (wenn alle Teile gleichmäßig groß sind, ist die Backzeit auch für alle identisch das ergibt schönere Brötchen).
Nun Brötchen formen – auch hier – statt einfach runde Kügelchen zu rollen, habe ich quasi immer einen kleinen Fladen geformt, nach unten zusammengefaßt (als ob man Knödel mit Füllung nach unten verschließt). Nochmal einen Fladen machen, wieder nach unten zusammenfassen. Dadurch wird die Oberfläche viel gleichmäßiger und die Semmeln werden schöner rund. Der Teig ist nicht sehr klebrig – man braucht wenig Mehl für die Finger und Arbeitsfläche.
Die ersten 10 Semmeln auf ein Blech auf Backpapier legen (ich habe für bessere Belüftung allerdings den Gitterrost mit Backpapier verwendet).
Mit einem Tuch abdecken, 15 Minuten gehen lassen. Dann einschneiden oder einritzen, mit Wasser bepinseln, nochmal 15 Minuten gehen lassen.
Inzwischen den 2. Schwung Semmeln formen.
Ofen auf 220 ° vorheizen.
Erste Lage in den Ofen schieben und einen Becher Wasser auf den Boden des Ofens auskippen (oder ein Blech in die unterste Schiebe einschieben und das Wasser dorthinein gießen – das bewirkt so etwas wie „schwaden“ – wie die Bäcker es nennen).
Nun 15-20 Minuten backen bis zum gewünschten Bräunungsgrad.
Mit dem 2. Blech genauso verfahren.
Mein erster Versuch war schon gut. Sie schmeckten ausgezeichnet, sind etwas kleiner als Bäckerware. Ich war begeistert.
Also startete gleich am Samstag Abend der 2. Versuch – diesmal mit dem empfohlenen Mehl Type 550. Außerdem wurde im Freundeskreis angemerkt, daß mein erster Versuch keine bayerischen Semmeln seien, sondern norddeutsch aussähen. Ich sann nach Abhilfe.
Und so sah das mein 2. Versuch aus:

Das ordentliche bayerische Muster bekommt man ganz hervorragend mit einem banalen Apfelteiler hin. Und die Semmeln waren hervorragend. Außen knackig rösch und knusprig – innen weich und fluffig.
Mehl Type 550 hat sogar Lidl in Bio-Qualität im Dauersortiment – 95 Cent pro Kilo.
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