Wie Eulencamperin ja schon so schön geschrieben hat, wissen viele gar nicht, was wir da so immer im Sommer feiern.
Zumindest zu Pfingsten weiß ich ein wenig mehr, als dass wir da einfach mal so „freihaben“:
Das Wort Pfingsten kommt aus dem Griechischen und bedeutet 50 Tage. Und damit schließt sich unser christliches Pfingstfest direkt an das jüdische Wochenfest „Shavuot“ an. Shavuot ist eines der drei Pilgerfeste im Judentum, bei denen in der Vergangenheit nach Jerusalem gepilgert wurde. Josephus Flavius, ein jüdischer Geschichtsschreiber aus der Zeit der Antike schreibt über die Pilgerfeste, dass die Pilger auf dem Weg zum Tempel im Blut der Opfergaben gewatet sind. Heute gibt es keinen Tempel in Jerusalem mehr und auch keine Opfergaben. Aber die Pilgerfeste sind immer noch Anlass für sehr viele jüdische Touristen. Die beiden anderen Pilgerfeste sind Sukkot im Herbst (das Laubhüttenfest) und das Pessachfest im Frühjahr.
An Shavuot wird die Gabe der Thora gefeiert. Es ist ein sehr fröhliches Fest, an dem die Menschen sich weiß kleiden und viel Milchprodukte essen – vor allem Käsekuchen etc.
Gleichzeitig ist Shavuot auch ein Erntefest, denn im Nahen Osten wird um diese Zeit bereits der erste Erntezyklus beendet.
Und nun zurück zum christlichen Pfingstfest: An Pfingsten wird die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert, als der Heilige Geist an Shavuot auf die Apostel und Jünger herabkam.
Und damit fallen Pfingsten und Shavuot recht oft auf dasselbe Datum, so wie auch in diesem Jahr.
Und gestern wurde in Israel Lag BaOmer gefeiert, ein „Fest“, dass die Mitte zwischen Pessach und Shavuot markiert, und an dem in Israel sehr viele Lagerfeuer brennen. Was ich besonders gestern Nacht in Anbedacht der bei uns herrschenden Hitzewelle nicht so ganz nachvollziehen konnte 😉