Geboren und aufgewachsen bin ich in der Stadt, einer Kleinstadt, ca 30000 Einwohner. Die ersten Jahre haben meine Eltern dicht am Bahnhof gewohnt, man gewöhnt sich an die Geräusche die dort herrschen, man hört es einfach nicht mehr. Stadt halt, mit Kinos, Restaurants, vielen Einkaufsmöglichkeiten, man kennt nur seine nächsten Nachbarn näher.
Seit 28 Jahre, durch meine Heirat, lebe ich jetzt in einem größeren Dorf, wir haben knapp über 6000 Einwohner, in 10 Minuten sind wir an der Autobahn, zentral gelegen zu den nächst größeren Städten. Einkaufsmöglichkeiten genug im Dorf vorhanden, Bäcker, Gaststätten, Friseur, mehrere Ärztehäuser , von Mai bis September gibt es ein beheiztes Freibad. Schule, Kindergarten, Bücherei, alles da und ich fühle mich wohl auf dem Land. Möchten wir mal ins Kino, Essen gehen oder Bekleidung einkaufen, dann fahren wir halt in die Stadt, in 20 Minuten sind wir da. Auf dem Wochenmarkt kann ich Produkte von Landwirten kaufen, oder an ihren Häusern haben sie Stände mit Kohl, Rüben, Kartoffeln und eine Kasse, wo ich mein Geld reinlege, da kommt keiner zum Kassieren, das ist Vertrauenssache. Meine Eier bekomme ich vom Bauern. 10 große Eier bekomme ich für 2,20 Euro.
Ich kenne meine Nachbarn, da guckt einer auf den anderen, wenn man mal im Urlaub ist, ich kenne viele Leute im Dorf und wenn man sich begegnet, dann spricht man miteinander. Man interessiert sich wirklich füreinander.
Ich möchte nicht zurück in die Stadt, es geht mir gut hier. Auch wenn ich alt bin und vielleicht kein Auto mehr fahren kann, das was ich zum Leben brauche bekomme ich hier und Ärzte habe ich auch vor Ort. Mein Mann hat immer dörflich gelebt und sind wir mal in der Großstadt, ist das zwar schön, doch wir freuen uns immer wieder aufs dörfliche Leben, auf unser zu Hause im Dorf.